Urologische
Vorsorgeuntersuchung – warum?
Eine Vorsorgeuntersuchung dient dem Zwecke eine Erkrankung, welche zu Beginn keinerlei Beschwerden oder Symptome auslöst, rechtzeitig zu entdecken.
Der Fortschritt in der Medizin, und die damit neu zur Verfügung stehenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sind beeindruckend. Hat eine Erkrankung jedoch unbemerkt ein gewisses Entwicklungsstadium erreicht, so können wir diese auch in heutigen Zeiten oft nicht mehr heilen. Dieses „Entwicklungsstadium“, d.h. den Zeitpunkt an dem eine Erkrankung „unheilbar“ wird gilt es nicht zu verpassen!
Die Tumore an Prostata, Niere, Blase und Hoden haben zusammen laut dem Tumorregister in München im Jahre 2010 etwa 35% aller bösartigen Erkrankungen in Deutschland ausgemacht. Dabei ist hier zu Lande das Prostatakarzinom mit 26% die am häufigsten vorkommende Krebserkrankung überhaupt.
Vorsorgeuntersuchung – für wen und ab wann?
Die Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Erkrankung zu bekommen ist unter anderem vom Geschlecht aber auch vom Alter abhängig. Tumorerkrankungen aus dem urologischen Fachbereich kommen prinzipiell häufiger bei Männern als bei Frauen vor. Bis auf den Hodentumor, der vornehmlich junge, 20-40 jährige Männer befällt, kommen urologische Krebserkrankungen bei „älteren“ Männern und Frauen vor.
Da es bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung nicht nur um den Ausschluss von Tumorerkrankungen, sondern auch um das Aufspüren „gutartiger“ Erkrankungen (z.B. Nierensteine), „funktioneller“ Störungen (Miktion, Kontinenz, Erektion), aber auch vegetativer Dysregulationen (z.B. frühzeitiger Samenerguss aber auch das chronische Beckenschmerzsyndrom) geht, sind unsere Empfehlungen wie folgt:
Eine urologische Vorsorgeuntersuchung im beschwerdefreiem Zustand halten wir sinnvoll für:
- Männer ab dem 40. Lebensjahr zur „klassischen“ urologischen Vorsorgeuntersuchung 1 x jährlich
- Frauen ab dem 40. Lebensjahr zum Ausschluss von Erkrankungen der ableitenden Harnwege (z.B. Nierensteine, Anomalien, Infekte) – die Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchung kann dann individuell festgelegt werden
- junge Männern ab dem 20. Lebensjahr zur Aufklärung und Anleitung zur Selbstuntersuchung bezüglich Hodenkrebs
Vorsorgeuntersuchung … was wird da eigentlich gemacht?
Eine sinnvolle Vorsorgeuntersuchung beinhaltet zum Einen die Motivation unsere Lebensweise zu verbessern, spezifische Gesundheitsrisiken zu benennen und Optimierungsstrategien auszuarbeiten; zum Anderen die medizinische Untersuchung im Fachbereich. Vorsorgeuntersuchungen, wie sie uns in Deutschland zur Verfügung stehen, sind im weltweiten Vergleich ein Luxus, den wir uns gönnen sollten.
Eine urologische Vorsorgeuntersuchung beginnt mit der Erhebung der Krankheitsgeschichte, gefolgt von der körperlichen Untersuchung zur Beurteilung der ableitenden Harnwege und der Leisten, die Inspektion der männlichen Geschlechtsorgane sowie dem Tastbefund der Prostata.
Hochauflösende Ultraschallgeräte erleichtern die Beurteilung der Nieren nach Lage, Größe und Form zum Ausschluss von Anomalien, Abflussbehinderungen, Steinen oder Tumoren. Dopplersonographisch lassen sich über- oder minderdurchblutete Areale identifizieren. Die Ultraschalluntersuchung der Blase, gegebenenfalls mit Messung der Blasenwanddicke, erlauben Aussagen über die Speicher- bzw. Entleerungsfunktion der Blase und evtl. den Nachweis von Blasensteinen oder Tumoren. Beim transrektalen Ultraschall wird eine Ultraschallsonde durch den After eingeführt. Da die Prostata und die Samenblasen unmittelbar der Darmwand anliegen, lassen sich diese gut hinsichtlich struktureller Veränderungen beurteilen. In Kombination mit der Dopplersonographie können tumorverdächtige Areale identifiziert werden. Zur Größenbestimmung der Prostata erfolgt eine computergestützte Volumetrie.
Im eigenen mikrobiologischen Labor wird der Urin mikroskopisch auf zelluläre Bestandteile untersucht. Auf diese Weise können Blutungen im Harntrakt, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind und für Tumorerkrankungen sprechen können erkannt werden. Ein „Blasentumortest“ (NMP-22, BTAstat, UBC Rapid) sucht nach vorhandenen Tumorantigenen aus dem Bereich des Nierenbeckenkelchsystems, der Harnleiter und der Blase. Zum Ausschluss von Infektionen des Harntraktes werden Urinkulturen bebrütet.
Ein weiterer Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung ist die Bestimmung der Tumormarker im Blut, insbesondere die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA). Da das PSA, bis auf wenige Ausnahmen, bei fast allen bösartigen Prostatatumoren sukzessive ansteigt, ist die Höhe und vor allem der Anstieg des PSA über die Jahre von großem diagnostischen Nutzen. In bestimmten Konstellationen kann ein gen-basierter Test aus dem Urin (PCA-3) in der Abklärung eines Prostatakarzinomverdachtes hilfreich sein. Immunologische Stuhluntersuchungen (ImmoCare-C, Shebo 2-1) ermöglichen die Ausscheidung von menschlichem Blut im Stuhl zu erkennen, was zu einer erweiterten Diagnostik bei einem Gastroenterologen führen würde.
Insgesamt erlaubt die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung über die Summe der einzelnen Untersuchungen einen exzellenten Überblick über die ableitenden Harnwege und männlichen Geschlechtsorgane. Das Risiko eine bedrohliche Erkrankung zu übersehen oder zu spät zu erkennen sinkt drastisch!
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